3. Modul im Impact Programm 2020/21

Patientensicherheit und mündige Patient*innen waren auch in der dritten Webkonferenz des diesjährigen Impact Programms im Fokus der Diskussion - nun mit dem Schwerpunkt: Maßnahmen und Strukturen in Deutschland und international.

Durch die Webkonferenz führten wie in den vorigen Modulen Dr. Renate Müller, Gründerin von tranSektoris, und Stefanie Woerns, tranSektoris Teilnehmerin und -Referentin.


Stefanie Woerns, tranSektoris Teilnehmerin und -Referentin & Dr. Renate Müller, Gründerin tranSektoris

Patientensicherheit international - Inspiration für Deutschland?
Einen internationalen Ausblick auf das Thema Patientensicherheit gab Dr. Ingo Härtel und zeigte auf, welche Auswirkungen das für Deutschland hat. Er ist stellvertretender Referatsleiter für Gesundheitsrecht, Patientenrechte und Patientensicherheit des Bundesministeriums für Gesundheit. Mit seinem interdisziplinär ausgerichteten Lebenslauf - er ist Mediziner und Bioethiker - passt Dr. Härtel perfekt zu tranSektoris.


Dr. Ingo Härtel, stellvertretender Referatsleiter für Gesundheitsrecht, Patientenrechte und Patientensicherheit des Bundesministeriums für Gesundheit

“Quo vadis Patientensicherheit”
 


Patientensicherheit ist auch ein volkswirtschaftlich hoch relevantes Thema und es gibt noch viele ungenutzte Potentiale in diesem Bereich.
Welche internationale Organisationen und Initiativen sich mit diesem Thema auseinandersetzen, wurde vorgestellt und wie Deutschland sich daran beteiligt. Den strukturellen Defizite versucht man seitens des Gesetzgebers entgegenzuwirken - doch es bleibt in der Umsetzung noch vieles offen.

Das Jahr 1999: Patientenrechte werden endlich groß geschrieben
Erstmals 1999 kamen die Rechte von Patient*innen explizit in den Blick deutscher Gesetzgebungsverfahren. Bettina Godschalk berichtete über den mühsamen Weg bis zum Patientenrechtegesetz 2013.

Bettina Godschalk ist Juristin, leitet seit 2018 die Geschäftsstelle des/der Patientenbeauftragten der Bundesregierung und ist auch Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit.
 

Bettina Godschalk, Ministerialrätin, Geschäftsstellenleitung des/der Patientenbeauftragten der Bundesregierung

Wo Rechte, da auch Verantwortung
Ein wesentliches Problem ist, dass wir alle zu wenig wissen, welche Rechte wir als Patienten schon haben und so auch einfordern könnten. Und das obwohl alle in der Gruppe schon seit Jahren im Gesundheitssystem unterwegs sind. Auch die mangelnde Gesundheitskompetenz bei Bürger*innen ist ein großes Hindernis. Herausgearbeitet wurde, dass alle Akteure - Leistungserbringer, Krankenkassen und auch die Bürger selbst einen Beitrag zu leisten haben. Denn Gesetzesregelungen werden nur wirksam, wenn sich die Beteiligten auch dafür verantwortlich fühlen.

Ein langer Atem lohnt sich
Patientenrechte befinden sich in stetiger Weiterentwicklung. Jüngste Vorschläge der Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Prof. Dr. Claudia Schmidtke, wurden von Bettina Godschalk vorgestellt. Der Ausblick ist dann vielversprechend, wenn Faktoren wie eine starke interprofessionelle und sektorenübergreifende Kultur der Zusammenarbeit und Kommunikation ausgebaut werden. Nur dann wächst auch die Patientenorientierung.



Noch Fragen? Mit dem tranSektoris-Jahrgang in Diskussion
Bereits im Vorfeld haben die beiden Teilnehmerinnen Hannelore König und Beate Thier sich Fragen überlegt, mit denen sie die Diskussion starteten. Hannelore König ist Präsidentin vom Verband medizinischer Fachberufe e.V. und Beate Thier ist beratende Ärztin im Versorgungsmanagement der AOK Nordost.



Mit Arbeiten im BMG ging es weiter
Die Teilnehmerin, Dr. Alice Süß, ist Juristin und arbeitet im Bundesministerium für Gesundheit. Sie stellte ihrem Jahrgangsteam vor, wie Abläufe und Herausforderungen im Kontext von Gesetzgebungsverfahren aussehen. Sie war in der Vergangenheit im Referat für Gesundheitsrecht, Patientenrechte und Patientensicherheit des BMG tätig.


Dr. Alice Süß, Bundesministerium für Gesundheit – Berlin

Sektorübergreifendes Know How ist gefragt
Sehr passend zum Thema, war die Case-Study, die Mina Luetkens mitbrachte. Sie ist Patient Advocat und HealthCare Innovation Activist und gründete jüngst die Initiative Patients4Digital. Der Titel dieser Case Study lautete: „Den Patient*innen auf Augenhöhe begegnen“. Der Hintergrund dazu: Health 4.0 verändert die Rolle der Bürger*innen im Gesundheitswesen. Welches neue Selbstverständnis brauchen die bestehenden Akteur*innen, um die Bürger*innen in ihrer neuen Rolle zu unterstützen?


oben, zweite von rechts: Mina Luetkens, Patient Advocat, HealthCare Innovation Activist, Gründerin Patients4Digital

Leidenschaftliches Brainstorming aus unterschiedlichen Blickwinkeln
Vier Arbeitsteams haben in Untergruppen der Webkonferenz vier Blickwinkel beleuchtet: Patient*innen, Ärzt*innen, Krankenkasse und politische Entscheider. Dabei sind spannende und für Mina Luetkens Arbeit wertvolle Ansätze entstanden, die vorgestellt wurden.


von links oben: Hannelore König, Guido Hermanns, Stefanie Woerns, Franziska Distler & Magdalena Schwarz

Zusammenhalt wächst auch per Webkonferenz
Was vor der Pandemie nur schwer vorstellbar war: leidenschaftliche, empathische und verbindende Diskussionen sind auch online möglich und lässt aus der Gruppe des Jahrgangs ein “Team” werden! Auch digital bringen Module Wissen, Spaß und Bindungen. Auch diejenigen Teilnehmenden, die bereits bei Präsenzmodulen mitgewirkt haben, bestätigten das. Trotzdem: Wäre schon schön, wenn man sich endlich mal live sehen könnte. Aber das kommt - und hoffentlich bald!


[Bildergalerie] [Programm 2020-2021]
 

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