Zum Schluss des Impact Programms 2021 “Künstliche Intelligenz (KI) auf dem Weg in die Versorgung? Versorgungsakteure antworten auf den Stand der Dinge” durften wir online zu Gast sein bei DentalXrai in Berlin. Hier wurde der Weg von der Forschung hin zur Entwicklung der Versorgungsdienstleistung bis zur Implementierung der Anwendung in der Zahnarztpraxis vorgestellt und diskutiert.

In der Zahnmedizin werden im Vergleich zu anderen medizinischen Bereichen für die Diagnostik viele Röntgenaufnahmen gemacht, auf denen die Therapie basiert. Hier setzt dentalXrai an: Qualitative hochwertige Röntgenaufnahmen und deren Befundung sind Grundlage für die Schulung einer KI Anwendung, die Zahnärzte unterstützt bei deren Röntgenbefunden. Sie hilft, bessere zahnärztliche Entscheidungen in kürzerer Zeitzu treffen.

Wege, Ziele und Ergebnisse von dentalXrai

Prof. Dr. Falk Schwendicke, Direktor Orale Diagnostik, Digitale Zahnheilkunde & Versorgungsforschung Institut für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde - Charité

dentalXrai ist das erste zahnmedizinische Start-up an der Charité. Prof. Dr. Falk Schwendicke ist Direktor der Abteilung Orale Diagnostik, Digitale Zahnheilkunde und Versorgungsforschung am Institut für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Charité und Mitgründer des Start ups dentalXrai.

Als Einstieg berichtete er über das Unternehmen und dessen Vision sowie von dem Spagat zwischen dem Forschungs-MindSet einer Einrichtung wie der Charité und den Erfordernissen ein marktfähiges Produkt zu entwickeln, zu finanzieren und dann in die Zahnarztpraxen zu bringen. Denn erst dort wird es für Patient*innen wirksam.

KI als Blackbox - Die Antithese zur medizinischen Erklärbarkeit?

Dr. Joachim Krois, leitender Datenwissenschaftler in der Abteilung ODDH2 - Charité

Dr. Joachim Krois stieg mit seinem Vortrag tiefer in die KI-Materie ein. Als leitender Datenwissenschaftler in der Abteilung ODDH2 an der Charité ist er der Experte, was Machine Learning, den Umgang mit Daten und Codierung betrifft. Er ist Co-Founder und ebenso Mitglied einer WHO Arbeitsgruppe zu “AI for Health”.
Das Wichtigste zuerst: Die KI, die für die dentalXrai Anwendung läuft, ist auf Herz und Nieren geprüft und ist fehlerfrei in der Anwendung. Joachim Krois beschäftigt sich aber grundsätzlicher mit der Fragestellung, ob und warum man KI trauen kann oder auch nicht. Noch ist vieles nicht erklärbar, wie genau KI funktioniert. Ziel ist es, Qualität von KI anhand von Kernkriterien beurteilen zu können und Benchmarks zu entwickeln, gegen die der Algorithmus  geprüft werden kann. Eine Art KI-Gütesiegel, aber noch ist es nicht so weit.

Auf dem Weg in den Markt - Vermarktung und Vertrieb eines KI Produkts im Dentalmarkt

Felix Goldschmid, CEO - dentalXrai GmbH

Am zweiten Modultag wurde den Teilnehmer*innen noch aus betriebswirtschaftlicher Sicht über dentalXrai berichtet. Felix Goldschmid ist CEO der dentalXrai GmbH und konnte tiefe Einblicke in Vermarktung und Vertrieb des Start-ups bieten. Wichtig dabei ist dem Team von dentalXrai, dass die Mitarbeiter*innen in den Praxen, Ärzt*innen und Medizinische Fachangestellte, eine Begleitung und Einführung der denatalXrai Anwendung durch eine Trainerin bekommen. Künstliche Intelligenz soll helfen, dass medizinische Berufe, Zeit finden ihre emotionale Intelligenz für die Patienten zu nutzen. Doch die Technik muss sich in die bestehenden Prozesse einfügen bzw. neu in Abläufe integriert werden - keine triviale Aufgabe.

Der Auftrag von tranSektoris: sektorenübergreifende Zusammenarbeit stärken


Dafür ist es auch wichtig, dass die tranSektorianer*innen kennen lernen, was die Co-Teilnehmenden der Module in ihren Aufgabenfeldern beschäftigt. Einblicke bekamen sie bei diesem Modul gleich von drei Mitgliedern: Christoph Dippe ist Vorstandsvorsitzender bei der Stiftung Gesundheit, die sich als Stiftungszweck die Transparenz im Gesundheitswesen vorgenommen hat. Arthur van Gerven ist COO und Co-Founder von SPARQ360, einem Unternehmen, das in seinen Projekten auf kollektive Intelligenz, auf Schwarmintelligenz setzt, um eine Change Kultur erlebbar zu machen. Andreas Mikysek ist Syndikusanwalt im Bereich Ambulante Versorgung der BARMER. Alle drei Mitglieder sind über Institutionelle Mitgliedschaften im Netzwerk tranSektoris FORUM.

Das letzte Impact Modul ist nicht das Ende, sondern der Anfang


Vier Module - zwei davon live und vor Ort, zwei online über Webkonferenz: das brauchte es, um einen Blick auf den Stand von Künstlicher Intelligenz in der Versorgung zu gewinnen. Von ihrem Einsatz im Versicherungswesen und der Industrie bis hin zur politischen Sicht sowie ihrer Implementierung in der tatsächlichen Versorgung haben die Teilnehmenden differenziert viel Neues auf den Weg mitbekommen. Entscheidend ist, was die Teilnehmer*innen mit den Ergebnissen des Impact Programms anfangen werden und was sie in ihren Arbeitsalltag hineintragen werden.

Das letzte Impact Modul ist nicht das Ende, sondern der Anfang für die weitere Zusammenarbeit.
Denn der tranSektoris Spirit wird weiter befeuert durch den kommenden  „Online-Feuerabend” oder das nächste “Match & Meet”.


Dr. Renate Müller, Gründerin und geschäftsführende Gesellschafterin - tranSektoris UG

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Mitglieder im tranSektoris FORUM:

  • BMW Foundation
  • BPI
  • Stiftung Gesundheit
  • AOK_PLUS
  • Pierre Fabre Pharma
  • Siemens Healthineers
  • bvtig
  • BARMER
  • AOK_NORDOES

tranSektoris Partner:

  • Carl Remigius Medical School