Beim vierten Modul des Impact Programms 2025 drehte sich alles um die Frage, wie ambulante und stationäre Versorgung in strukturschwachen Regionen zukunftsfähig gestaltet werden kann. Unter dem Titel „Dialogkultur für regionale Versorgung in Sachsen“ wurde der Landkreis Görlitz als aktiver Kümmerer mit einem klaren Anspruch vorgestellt: Gesundheitsversorgung regional zu verankern, sektorübergreifend zu vernetzen und sozial wie ökonomisch tragfähig weiterzuentwickeln.
Erfahrungen aus dem Alltag der Versorgung
Zum Auftakt gaben die Teilnehmenden Einblick in ihre Aufgabenfelder. Florian Miersch, Field Regional Market Access Manager bei GSK, schilderte seine Perspektive aus der pharmazeutischen Industrie. Laura Schubert, Assistenz der Geschäftsführung bei Medicalnetworks, stellte ihre Arbeit in einer Managementgesellschaft vor. Dort ist sie verantwortlich für umfassende Pflege- und Betreuungslösungen von häuslicher Pflege bis Senioren- und Pflegeheime.Beide Beiträge boten eine gute inhaltliche Brücke zum Thema des Moduls und zeigten, wie unterschiedlich, aber dennoch verbunden die Perspektiven auf regionale Versorgung sein können.
Regionale Steuerung braucht Haltung und Nähe
Jessica Kubitza und Markus Cording stellten die Rolle der Regionalkoordination im Landkreis Görlitz vor. Zwischen Fachkräftemangel, unterfinanzierter Kliniklandschaft und demografischem Wandel wird hier Verantwortung übernommen. Die Regionalkoordinatoren agieren als Schnittstelle zwischen Verwaltung, Politik, Versorgern und Bürgerschaft und machen deutlich: Es braucht Dialog auf Augenhöhe, um Versorgung tragfähig weiterzuentwickeln.
Strukturwandel konkret – die Blaupause Weißwasser
Wie aus einem klassischen Klinikstandort ein zukunftsfähiges Gesundheitszentrum wird, zeigte Steffen Thiele, Geschäftsführer des Gesundheitszentrums Weißwasser. Der Standort bündelt inzwischen ambulante und stationäre Angebote unter einem Dach. Ein Beispiel dafür, wie Strukturwandel auch abseits urbaner Zentren aktiv gestaltet werden kann. Dabei spielen Transparenz, Bürgerbeteiligung und mutige Entscheidungen eine zentrale Rolle.
Offene Fragen, ehrliche Antworten
Der zweite Tag begann mit einer gemeinsamen Reflexion. Es ging um das, was hängen blieb und das, was noch offen ist. Überraschende Einsichten, diskutierte Reibungspunkte und fehlende Schnittstellen wurden benannt. Klar wurde: Die Zukunft regionaler Versorgung entscheidet sich dort, wo mutig gedacht, offen gesprochen und gemeinsam weitergedacht wird.
Zwischen Zahlen und Zusammenarbeit
In der Case Study von Laura Schubert drehte sich alles um die Frage: „Pflegesatzverhandlung – neu gestalten?!“ Was eigentlich nach Paragrafen klingt, entpuppte sich als echtes Brennglas für strukturelle Engpässe. Es fehlte an verlässlichen Daten, belastbaren Prozessen und Raum für partnerschaftliche Verständigung. Gemeinsam suchten die Teilnehmenden nach Wegen, wie Versorgung nicht nur verhandelt, sondern verbessert werden kann.
Ein Jahr, vier Module, viele Perspektiven
Im Rückblick auf das Impact Programm wurde sichtbar, was diesen Jahrgang ausmachte: vier Module voller Kontraste, praktischer Beispiele und mutiger Ideen. Dr. Renate Müller führte durch die Stationen des Programms und machte deutlich, wie viel sektorenübergreifendes Denken in kurzer Zeit entstehen kann, wenn Menschen mit Haltung und Neugier zusammenkommen.
Was bleibt – und was kommt
Zum Abschluss wurde der Blick nach vorne gerichtet: Wie geht es weiter im tranSektoris-Netzwerk? Vorgestellt wurden neue Austauschformate, digitale Räume und die Möglichkeit, selbst aktiv zu bleiben: ob als Programmpat:in, durch Feedback zur Programmentwicklung oder mit dem neuen LinkedIn-Badge als öffentliches Zeichen der Teilhabe.
Die Brücke zur Kunst
Und wie bei jedem tranSektoris Impact Programm ganz am Ende: die Brücke zur Kunst. Die Zitronenbatterie von Joseph Beuys erinnerte daran, dass Energie dort entsteht, wo sich Menschen verbinden. Die Teilnehmenden waren eingeladen, Ihre Assoziationen einzubringen, was wohl die Capri-Batterie mit tranSektoris zu tun haben könnte. Kurz: Gegensätze und sehr Verschiedenes schaffen neue Energie. Ein symbolischer Abschluss für ein Programm, das auf Verbindung setzt.
Bald schon steht das nächste Wiedersehen an, wenn sich die Gruppe für die Jahresveranstaltung in München trifft: am 18. September wird tranSektoris bei unserem Partner Alexander Thamm [at] gefeiert. Wir freuen uns!
















